Hochbegabung im Erwachsenenalter

Intellektuelle Hochbegabung bedeutet, weit überdurchschnittliche Fähigkeiten auf einem oder mehrerer Gebiete (z.B. sprachlich, mathematisch, logisch-abstrakt) zu haben und demnach ein sehr hohes leistungsbezogenes Potenzial zu besitzen. Sehr häufig erleben Hochbegabte auch eine hohe Motivation, Kreativität und Begeisterungsfähigkeit und beschreiben eine zum Teil stark ausgeprägte Intensität, bspw. beim Wahrnehmen und Erleben von Emotionen.

Eine Person gilt dann als intellektuell hochbegabt, wenn sie in einem oder mehreren Bereichen über geistige Fähigkeiten verfügt, die weit über dem Durchschnitt der Gleichaltrigen liegen. Nach der aktuellen Definition liegt dabei der Intelligenz-Quotient (IQ) bei 130 oder mehr Punkten. Demzufolge sind etwa zwei von hundert Menschen intellektuell hochbegabt oder anders ausgedrückt, ein/e Hochbegabte/r ist intelligenter als 98% der Bevölkerung. Der IQ lässt sich mithilfe eines Intelligenztests, der im professionellen Setting von einer/m PsychologIn durchgeführt wird, feststellen.

Hochbegabung und die damit verbundenen intellektuellen Merkmale oder das begabungsbezogene Erleben und Verhalten zeigen sich in allen Lebensbereichen und stellen mannigfaltige Ressourcen dar.

Hochbegabte Erwachsene meistern ihren Alltag beruflich und privat in der Regel sehr gut. Entgegen den leider immer noch existenten Vorurteilen gegenüber Hochbegabten, zwar intellektuell herausragend, jedoch sozial-emotional unangepasst oder psychisch stark belastet zu sein, verfügen sie ebenfalls über sehr gute soziale Kompetenzen und sind genauso anfällig oder nicht anfällig für psychische Störungen wie nicht Hochbegabte.

Kommt es dennoch vor, dass sich psychische Belastungen im privaten oder beruflichen Alltag einstellen, ist es besonders wichtig, diese vor dem Hintergrund der bestehenden Hochbegabung zu betrachten, um Fehldiagnosen zu verhindern (bspw. ist ein vermehrtes Denken und sich Auseinandersetzen mit Problemen von bloßen übermäßigen Sorgen im Rahmen einer Depression oder Angststörung abzugrenzen) und die passenden Behandlungsstrategien zu wählen.

Gerne berate und unterstütze ich Sie dabei!

Quellen:
Brackmann, A. (2012). Ganz normal hochbegabt – Leben als hochbegabter Erwachsener. Klett-Cotta.
Brackmann, A. (2020). Jenseits der Norm – hochbegabt und hoch sensibel? Klett-Cotta.
García, M. (2015). Hochbegabung bei Erwachsenen. Norderstedt: Books and Demand.
Preckel, F. & Vock, M. (2021). Hochbegabung. Hogrefe.
Schwiebert, A. (2015). Kluge Köpfe, krumme Wege?. Junfermann.